Nein zu «6 Wochen Ferien für alle»
Diese Initiative wurde mit 107‘639 gültigen Unterschriften eingereicht. Sie verlangt, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jährlich mindestens sechs Wochen bezahlte Ferien erhalten. Heute beträgt der gesetzliche minimale Ferienanspruch gemäss OR 329a vier bzw. fünf Wochen. Zusätzlich ist noch zu erwähnen, dass für ehrenamtliche Jugendarbeit eine zusätzliche Ferienwoche gewährt werden muss.
Die geltende Ferienregelung hat sich bewährt. Sie lässt den Sozialpartnern die nötige Freiheit zu vereinbaren, wie auf eine gesteigerte Produktivität zu reagieren ist – mit höheren Löhnen, kürzeren Arbeitszeiten oder mehr Ferien. Ein Zwang zu mehr Ferien würde diesen Spielraum einschränken.
Eine Annahme der Initiative hätte natürlich neben den zusätzlichen Ferientagen auch zur Folge, dass die Lohnnebenkosten steigen. Der Bundesrat schätzt, dass zwei Wochen mehr Ferien für den Arbeitgeber 4 Prozent höhere Lohnkosten bedeuten würden.
Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab, weil sich die sozialpartnerschaftliche Ferienregelung bewährt hat. Ebenso sagt die EDU klar Nein mit 61 Nein, 2 Ja und 1 Enthaltung.