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Pädagogischer Anspruch gegenüber politischer Bequemlichkeit

Die Anfrage von Kantonsrat Roger Cadonau zur Einführung handyfreier Schulen traf ins Schwarze: Sie griff ein reales Problem auf, das Eltern, Lehrpersonen und Schüler betrifft. Die Antwort des Regierungsrats: sachlich ausweichend, pädagogisch kraftlos und letztlich politisch mutlos.

Jan Leitz, Stv. Geschäftsführer, Dübendorf

Statt ein klares Zeichen gegen die grassierende Ablenkung im Schulalltag zu setzen, versteckt sich der Regierungsrat hinter Formalismen: Ein Mitnahmeverbot sei «nicht verhältnismässig», weil es in die elterlichen Kommunikationsrechte eingreife. Dabei geht es den Fragestellern gerade nicht um eine totale Entmündigung der Eltern, sondern um einen strukturierten Rahmen, der Unterricht und Konzentration schützt.
Dabei delegiert der Regierungsrat seine Verantwortung mit Verweis auf «Empfehlungen» – anstatt sich auf den gesunden Menschenverstand und die Verantwortung des Staates für die Rahmenbedingungen des Lernens zu berufen.
Die Devise lautet: Die Schulen sollen es selbst regeln. Damit überlässt der Kanton ein gesellschaftliches Grossproblem dem lokalen Zufall.
Wer Bildung ernst nimmt, muss bereit sein, nicht mit Ausflüchten zu verwalten, sondern mit Mut. Dabei zeigt der Kanton Aargau: Es geht – wenn man will.
Der Regierungsrat hat sich zu bequem eingerichtet – und verpasst die Chance, die Kinder und Jugendlichen in ihrer geistigen Reife und Konzentrationsfähigkeit zu stärken. Christlich-konservative Bildungspolitik aber braucht Klarheit, Konsequenz – und den Mut, das Wesentliche zu schützen.

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