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Schaffung eines feministischen Theologielehrstuhls

Kommentar zur Anfrage

Hans Egli, Steinmaur EDU-Kantonsrat

Es freut uns sehr, dass die Regierung unsere Sichtweise in dieser Frage teilt und in ihrer Antwort klarstellt, dass die Schaffung eines spezifisch feministischen Theologielehrstuhls an der Universität Zürich nicht vorgesehen ist. Stattdessen wird auf die bestehende Vielfalt innerhalb der theologischen Fakultät hingewiesen, welche eine breite Auseinandersetzung mit verschiedensten Perspektiven, Methoden und Themenfeldern ermöglicht. Damit bestätigt die Regierung, was auch uns als fragestellende Kantonsräte wichtig ist: Theologische Forschung und Lehre dürfen nicht zum Sprachrohr einer ideologischen Bewegung werden, sondern müssen sich am biblischen Fundament orientieren, das Gott in seinem Wort gelegt hat.

Besonders hervorheben möchten wir den Hinweis, dass Fragen von Geschlecht, Machtstrukturen, Ökologie oder interreligiösem Dialog bereits integraler Bestandteil der Fakultät sind. Diese Themen werden wissenschaftlich verantwortet und differenziert bearbeitet – ohne dass dafür ein exklusiver Lehrstuhl geschaffen werden müsste. Die Ausrichtung eines Lehrstuhls einzig auf Fragen der feministischen Theologie ist wie eine Auto-Mechanikerlehre, bei der lediglich auf die Lackierung fokussiert wird. Wer die Ausbildung auf ein solches Nebenthema reduziert, schwächt die Glaubwürdigkeit der theologischen Arbeit insgesamt. Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr, dass künftige Pfarrer und Theologen nicht dem Zeitgeist verfallen, sondern auf einer klaren biblischen Grundlage geschult werden, die ihnen Orientierung für Verkündigung und Seelsorge gibt.

Wir hoffen sehr, dass diese eindeutige Antwort der Regierung auch in der Synode gelesen und ernst genommen wird. Es ist wichtig, dass die Diskussion nicht in oberflächlichen Schlagworten steckenbleibt, sondern sich an der tatsächlichen Verantwortung orientiert, die Gott uns gegeben hat: Sein Wort klar und ohne ideologische Vermischung zu bezeugen. Die Regierung hat hier eine Klärung vorgenommen, die wir ausdrücklich begrüssen, weil sie verhindert, dass einseitige Forderungen wie die nach einem feministischen Lehrstuhl das Zentrum des Glaubens vernebeln.

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