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Für eine Zukunft ohne finanzielle Sorgen

Kinder bereichern das Leben, verursachen aber auch hohe Kosten. Für Familien mit bescheidenen Einkommen werden die stetig steigenden Krankenkassenprämien zu einer grossen Belastung.

von Jan Leitz, Dübendorf stv. Geschäftsführer EDU Kanton Zürich

Während andere Ausgaben reduziert werden können, bleiben die Prämien eine fixe, wachsende Last. Genau hier setzt die kantonale Volksinitiative «Keine Krankenkassenprämien
für Kinder aus bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen» an.
Das Problem: Wachsende Prämienlast
Kinder kosten je nach Schätzung 600 bis 1’500 Franken pro Monat. Ein wesentlicher Teil sind die Krankenkassenprämien, die das Familienbudget stark strapazieren. Der unaufhaltsame Anstieg zwingt Familien mit knappen Mitteln, überall zu sparen. Oft wählen sie aus Kostengründen hohe Franchisen oder schieben Arztbesuche hinaus – mit Risiken für die Gesundheit der Kinder und möglichen Folgekosten für die Allgemeinheit.
Die Lösung: Gezielte und nachhaltige Entlastung
Die Initiative setzt nicht auf Steuerrabatte für Gutverdienende oder Familienzulagen nach dem Giesskannenprinzip, sondern auf das bewährte System der Individuellen Prämienverbilligung (IPV). Familien, die Anspruch auf IPV haben, sollen für ihre Kinder keine Prämien mehr zahlen müssen. Der Kanton übernimmt sie vollständig. Das entlastet nachhaltig, da nicht ein xer Betrag, sondern die ganze Prämie übernommen wird. Die Familien erhalten kein Bargeld, werden aber von einer monatlichen Fixausgabe befreit und haben mehr verfügbares Einkommen.
Keine Mehrkosten, sondern faire Verteilung Die Initiative belastet den Kantonshaushalt nicht zusätzlich. Sie verlangt keine neuen Mittel, sondern eine gezielte Umverteilung des bestehenden IPV-Budgets von rund 1.3 Milliarden Franken. «Nur» etwa 25 Millionen – rund 2 Prozent – zeigen für Familien mit Kindern eine grosse Wirkung. Damit wird eine Gerechtigkeitslücke geschlossen: Heute protieren teilweise auch Haushalte mit relativ hohen Einkommen von der IPV. Die Initiative lenkt Mittel dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Für betroffene Familien bedeuten eingesparte Prämien mehrere Hundert Franken pro Jahr und Kind.
Der Gewinn: Für die ganze Gesellschaft
Kein Kind soll aus finanziellen Gründen auf medizinische Versorgung verzichten müssen. Die Initiative ermöglicht auch einkommensschwachen Familien eine tiefe Franchise. Sie sendet zudem ein wichtiges gesellscha„liches Signal: Viele wünschen sich mehr Kinder, scheuen jedoch hohe Fixkosten. Die Entlastung zeigt, dass Kinder willkommen sind und keine Armutsfalle darstellen sollen. In Ländern wie Deutschland, Österreich oder Frankreich ist die Mitversicherung von Kindern ohne zusätzliche Prämien längst selbstverständlich. Gerade kinderreiche Familien profitieren besonders.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) Wer bezahlt das? Es entstehen keine Zusatzkosten.
Es wird lediglich das bestehende IPV-Budget zugunsten von Familien umverteilt.
Führt das zu Missbrauch? Nein. Die Initiative verändert das missbrauchsresistente IPV-System nicht. Die Gelder gehen direkt an die Krankenkassen.
Warum nur Familien aus «bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen»? Die Initiative hält am Prinzip der Bedarfsgerechtigkeit fest.
Familien mit tiefen und mittleren Einkommen haben mit Kindern automatisch Mehrbedarf und sollen gezielt unterstützt werden.

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