Home  ›  Archiv  ›  Babyfenster sichtbar machen

Babyfenster sichtbar machen

Angesichtes des historischen Geburtenrückgangs ist es noch dringlicher, Abtreibungen zu verhindern. Babyfenster können helfen, Leben zu retten.

Roger Cadonau EDU-Kantonsrat, Wetzikon

«Der Geburtenrückgang im Kanton Zürich ist erschütternd stark und anhaltend. Exakt neun Monate nach Impfbeginn fielen die Geburten in Winterthur und Zürich um mehr als 10% – und der Trend setzt sich fort.» Wie Professor Beck im Standpunkt 3/2024 sagte, erreicht der Geburtenrückgang ein historisches Ausmass. «Bis Ende 2023 gingen aufgrund fehlender Geburten rund 1 Million Lebensjahre verloren.» Angesichts dessen, dass seit zwei Jahren permanent weniger Nachkommen geboren werden, sollte die Regierung alles daransetzen, Abtreibungen zu verhindern.
Vor diesem Hintergrund wird das Babyfenster in Zürich immer wichtiger.

Sichtbarkeit verbessern

Im Jahr 2013 wurde die Notwendigkeit eines Babyfensters im Kanton Zürich durch das Postulat 55/2013 thematisiert. Wenig später wurde das Babyfenster im Spital Zollikerberg ohne staatliche Intervention ins Leben gerufen. Innerhalb eines Jahrzehnts bot diese Einrichtung Zuflucht für zwei Babys – ein Beweis dafür, dass es Leben retten kann. Die Frage bleibt jedoch: Wie viele mehr hätten Unterstützung finden können, wenn das Babyfenster besser bekannt und sichtbar gewesen wäre? Das Babyfenster ist derzeit weder online noch physisch leicht auffindbar. Diese Barriere kann im schlimmsten Fall zwischen Leben und Tod entscheiden. Es ist von zentraler Bedeutung, die Sichtbarkeit und den Zugang zu dieser lebenswichtigen Einrichtung zu erhöhen.

Das Spital Zollikerberg pflegt bis anhin keine Zusammenarbeit mit anderen Babyfenstern. Eine Zusammenarbeit wäre sinnvoll, weil dadurch wichtige Erkenntnisse von anderen Betreibern erfahren und umgesetzt werden könnten.
Ein Entscheid für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch ist ein schwerwiegender Entscheid mit vielfach späteren seelischen, körperlichen und auch finanziellen Konsequenzen. Aus dieser Sicht sollte alles unternommen werden, um Konsequenzen besser aufzuzeigen und diesen schwerwiegenden Entscheid zum Wohl von Frauen und Kindern noch besser zu begleiten.

Zusätzlich sollte der Kanton Zürich die Verantwortung für die finanzielle Unterstützung von Einrichtungen (Vereine und Stiftungen) in Erwägung ziehen, die konsequent materielle und finanzielle Hilfe an Frauen, Paare und Familien leisten und damit deren freie Entscheidung zugunsten des ungeborenen Kindes ermöglichen und fördern. Die Investition in solche Ressourcen ist minimal im Vergleich zum Wert eines Menschenlebens.

Darum stellen wir dem Regierungsrat folgende Fragen:

  1. Welche Massnahmen schlägt die Regierung vor, um das bestehende Babyfenster im Spital Zollikerberg als wichtige Alternative bekannter zu machen, besser zu vernetzen und seine Auffindbarkeit zu verbessern?
  2. Wie können schwangere Frauen in ihrem Entscheid «für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch» besser begleitet werden?
  3. Wie können Babyfenster und auch Organisationen zum Schutz von Leben unterstützt werden, um finanzielle Folgekosten (psychisch und/oder körperlich) zu minimieren?