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Erst Transgender-Ideologie, dann Verbot von Konversionstherapie

Das Alphabet-Thema «LGBT …» bleibt für die Zürcher Politik höchste Priorität. Nur Experten aus den eigenen Kreisen definieren, wer welches Geschlecht hat. Wenn jemand mit seiner sexuellen Orientierung hadert, hat er Pech. Zweifel an der Richtigkeit der einmal gefassten homoerotischen Gesinnung ist die neue Gotteslästerung.

Jan Leitz, Stellvertretender Geschäftsführer EDU Kanton Zürich

Im November-Standpunkt diskutierten wir die Haltung des Regierungsrats zur Transgender-Indoktrination. Dabei blieb eindrücklich in Erinnerung, dass der Regierungsrat in seiner Stellungnahme festhielt: «Minderjährige Personen entwickeln und identifizieren ihre Geschlechtsidentität erst in der Adoleszenz […] bei vielen wird im Laufe der Zeit eine Abschwächung einer zuvor festgestellten Geschlechtsidentität beobachtet».

Mit anderen Worten war die Schlussfolgerung des Regierungsrats im besagten Geschäft, dass zwar nur Experten letztlich wissen können, ob jemand mit dem falschen Geschlecht geboren wurde, aber man auch «daraus herauswachsen kann».

Um was geht es?

In der am 6. November im Kantonsrat behandelten Motion geht es darum, dass von verschiedenen Organisationen sogenannte Konversionstherapien durchgeführt werden, die zum Ziel haben, die sexuelle Orientierung von LGBTIQ-Menschen zu «verändern». Dabei gäbe es dort Angebote, die für Betroffene höchst traumatisierend seien.
Selbstverständlich sind dann solche Therapien diskriminierend und homo-, trans- und noch viele weitere -phob. Die Motionäre aus dem linksgrünen Lager wollen nun im Kanton Zürich, dass der Regierungsrat gesetzliche Grundlagen für ein Verbot von Konversionstherapien schafft.

Zu aller Überraschung empfahl der Regierungsrat, die Motion abzulehnen, da die genannten Bedürfnisse keine Krankheiten darstellen würden und dementsprechend keinerlei Indikation für eine «Therapie» oder eine «Behandlung» bestünde.

Die Betroffenen seien durch Verfassung und Gesetze in ihrer sexuellen Identität und vor Diskriminierung geschützt. Ausserdem bestünden im Gesundheitswesen bereits ausführliche Regulierungen, welche vor Missbrauch bei Therapien schützen würden. Auch könne jeweils die Kindesund Erwachsenenschutzbehörde (KESB) hinzugezogen werden.

Schliesslich gibt der Regierungsrat zu bedenken, dass eine kantonale Regelung letztlich zu kurz greifen würde, da Personen oder Institutionen leicht in einen anderen Kanton ausweichen könnten.

Haltung der EDU

In seiner Stellungnahme im Kantonsrat erklärte der frisch-gewählte Nationalrat Erich Vontobel, dass es bedauerlicherweise Fälle gab, bei denen Konversionstherapien das Leben und das psychische Wohlbefinden von Betroffenen beeinträchtigt haben. Als EDU-Mitglied bedauert er aufrichtig, dass es Menschen gibt, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität solche Erfahrungen machen mussten.

Ein generelles Verbot dieser Therapien erachtet er jedoch nicht als den richtigen Weg. Handlungsunfähige Personen sollen zwar geschützt werden. Für alle anderen aber, die vielleicht auf ihrem eigenen Weg der Selbstfindung sind, sollte es eben möglich sein, selbst zu entscheiden.

Den erfahrenen Kantonsrat lässt das Gefühl nicht los, dass einige im Kantonsrat wohl politisches Kapital aus diesem Thema schlagen möchten. Dabei geht es um mehr: Um die eigene persönliche Entscheidung der Betroffenen, ihre Entscheidungsfreiheit und um ihre Würde als Mensch.

Erich Vontobel konnte sich am Schluss seiner Rede einen kleinen Seitenhieb Richtung Linksgrün nicht verkneifen: Da die EDU immer wieder aufgrund ihrer Haltung von Linksgrün als homophob bezeichnet wird, erklärte er an die Adresse von Brigitte Röösli, dass auch er vor 15 Jahren ein Coming-Out als bekennender Christ hatte und er sie als ausgesprochen Freikirchen-phob erlebe.

Hans Egli doppelt nach

Hans Egli erachtet ein absolutes Verbot ebenfalls als falsch. Seelsorgerliche oder psychologische Beratung müsse erlaubt sein. Wenn jemand unsicher sei, ob er hetero oder homo ist, darf ihm die Hilfe nicht verweigert werden. Die sexuelle Orientierung sei nichts Kristallines, sondern kann teils sehr fluide sein. Beispielsweise wurden ja auch die Schönheitskönigin Dominique Rinderknecht und das Model Tami Glauser als Lesbenvorzeigepaar instrumentalisiert.
Mittlerweile ist Dominique Rinderknecht mit einem Mann verlobt.

Weiter muss die Integrität der Ratsuchenden ins Zentrum gestellt werden. Es könne ja nicht sein, dass gesellschaftlich verordnete Tabuzonen in der therapeutischen Beziehung aufgebaut würden. Und es könne sehr wohl auch manipulativ sein, wenn ein Therapeut den Klienten zu überzeugen versucht, seine gleichgeschlechtliche Orientierung auszuleben, obwohl der Klient ethische oder moralische Bedenken äussern würde. Jeder, der seine sexuelle Orientierung in Richtung LGBTIQ offenbart, wird vom Mainstream und den Medien gefeiert. Wer dagegen in die andere Richtung gehen will, wird ausgeschlossen und Leute, die ihm bei diesem Wunsch helfen wollen, neu sogar verurteilt.

Das eigentliche Problem liegt jedoch in der politischen Ausschlachtung und Bewirtschaftung – so Hans Egli. «Es folgt der übliche Auftritt gewisser moderner Religionen. Gender-Mainstreaming, LGBTIQ-Bewegungen und Ähnliches treten militant und vereinnahmend in den Vordergrund und zeigen zum Teil sektenähnliche Züge. Sie erhalten wesentliche Unterstützung von der vierten Gewalt, den Medien, die gerne mal eine propagandistische Welle lostreten.» Ganz im Sinne von: Schwul werden ist erlaubt – aber Veränderungen sind nur in eine Richtung möglich – Sackgasse!

Zweifelhaftes Schweigen der EVP

Die Motion wurde mit 90 zu 74 Stimmen bei 5 Enthaltungen angenommen. Die 5 Enthaltungen stammen allesamt aus der EVP-Fraktion, welche ansonsten der Motion zustimmte. Dieses Abstimmungsverhalten lässt darauf schliessen, dass die meisten EVP-Volksvertreter die Motion eigentlich lieber ablehnen wollten, jedoch «nicht durften». Da stellt sich die Frage, ob die EVP noch ihre Wählerinnen und Wähler und christliche Werte vertritt.
Bei Zweifel daran empfehlen wir folgenden Link: www.edu-zh.ch/partei/mitglied-werden