Gesellschaft vereinen
Inspiriert vom Beispiel Jesu
Jan Leitz, Stv. Geschäftsführer, Dübendorf
In einer Zeit gesellschaftlicher Spaltung, wachsender Polarisierung und ideologischer Gräben braucht es Stimmen, die verbinden statt trennen. Das Vorbild Jesu Christi zeigt, wie Einheit auch unter Gegensätzlichen möglich ist – nicht durch Gleichmacherei, sondern durch gemeinsame Ausrichtung und gegenseitige Achtung.
Jesus berief zwölf Männer aus völlig verschiedenen Lebenswelten: Petrus, leidenschaftlich, aber unbeständig; Johannes, sensibel und tiefgründig; Matthäus, ein verhasster Zöllner; Simon, ein Zelot, der Rom bekämpfen wollte. Thomas zweifelte, Jakobus war ehrgeizig, Judas Iskariot wurde zum Verräter. Diese Jünger waren keine Idealgemeinschaft – sondern ein Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Und doch formte Jesus aus ihnen eine Einheit. Nicht durch Macht, sondern durch Vorbild: Er diente ihnen, ertrug ihre Schwächen, lebte Vergebung und rief sie in eine gemeinsame Mission. Ihre Einheit gründete nicht auf Gleichheit, sondern auf einem gemeinsamen Ziel: das Reich Gottes sichtbar zu machen – im Herzen wie im Handeln.
Für Christen, die auch politisch interessiert sind oder gar politische Verantwortung tragen oder tragen wollen, heisst das: Wir sollen nicht spalten, sondern zusammenführen. Nicht um jeden Preis, aber auf der Grundlage von Wahrheit, Freiheit, Verantwortung und Nächstenliebe. Einheit gelingt, wenn sie von Vertrauen getragen wird, wenn wir uns auf gemeinsame Werte besinnen – und auf das, was uns als Volk, als Gemeinschaft und als Christen verbindet. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht auch hin und wieder mal «die Zähne zeigen» darf. Jesu Umgang mit seinen Jüngern zeigt:
Wir müssen nicht gleich denken, um gemeinsam Verantwortung zu tragen – aber wir brauchen ein Ziel, das grösser ist als wir selbst – und ich denke auch eine gemeinsame Basis: Jesus Christus.