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Unterschreiben Sie die Förderklassen-Initiative

Die EDU und die Bevölkerung haben es schon längst gemerkt – jetzt reagiert auch die Politik: Die Integration auf Biegen und Brechen von verhaltensauffälligen Kindern in die Regelklassen ist gescheitert.

Stefan Dollenmeier
Präsident EDU Kanton Zürich, ehem. EDU-Kantonsrat und Fraktionschef, Rüti

Mit dieser breit abgestützten Initiative wollen wir versuchen, den Missständen in Klassenzimmern ein Ende zu machen. Auf dass die Kinder ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend gefördert werden können.

Integration auf Biegen und Brechen ist gescheitert

Vorausschauende Lehrer und Eltern wussten es schon bei der Einführung, und auch ich habe im Kantonsrat davor gewarnt: Mit der Integration von schwachen, behinderten, verhaltensauffälligen und störenden Kindern in die Regelklassen wird Lernen praktisch unmöglich. Unterrichten in angenehmer Lernatmosphäre und fleissiges Schaffen von Schülerinnen und Schülern werden nachhaltig gestört.
Schon schwache, zum Teil lernzielbefreite Kinder angemessen in Regelklassen zu fördern, ist eine schwierige Aufgabe und ist nur unter Beizug von Heilpädagoginnen und Klassenassistenten zu meistern. Kommen Seh- oder Hörbehinderte, Autisten oder körperlich handicapierte Kinder dazu, braucht es nochmals weiteres geschultes Personal.

Es gibt nur Verlierer im heutigen Modell

Aber ganz an den Anschlag kommt das System, wenn dann noch verhaltensauffällige oder verhaltensgestörte Kinder dazukommen. Das ist dann mehr als eine Herkulesaufgabe und in vielen Fällen kaum mehr zu bewältigen. Solche Kinder brauchen fast eine Eins-zu-Eins-Betreuung, sonst laufen sie im Klassenzimmer herum, schwatzen, stören, werfen Sachen um und rempeln Mitschüler an.
Einerseits profitieren sie selbst kaum vom Unterricht, andererseits stören sie die anderen Kinder massiv und hindern sie am Lernen. Von den Lehrerinnen und Lehrern ganz zu schweigen, die nur allzu bald an ihre Grenzen stossen, sich selbst in Frage stellen und an der Aufgabe verzweifeln. Das führt zu Frustration, Resignation, Erschöpfung und Burnouts. Die Integration von verhaltensauffälligen Schülern führt also nur zu Verlierern.

Förderklassen – ein super Ansatz!

Natürlich ist die Einführung von Förderklassen nichts neues, aber sehr erfolgsversprechend. Solche Kleinklassen gab es schon früher und man hat insgesamt gute Erfahrungen damit gemacht. Logisch und unbestritten ist, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen in kleineren Klassen besser gefördert werden können. Sie bekommen mehr Zuwendung und Unterstützung als in Regelklassen.
Sie können sich besser konzentrieren und fühlen sich wohler. Das führt zu besserer Aufnahmefähigkeit und zu besseren Ergebnissen. Sie werden also wirklich besser gefördert! Ihre Situation verbessert sich, sie gewinnen!
Die Förderklassen-Initiative hat reelle Chancen, in der Volksabstimmung angenommen zu werden: Niemand ist gegen Förderung. Besonders dann nicht, wenn sie nicht teurer kommt als das gescheiterte integrative Modell.

In den Regelklassen profitieren Kinder und Lehrpersonen

Wenn in Regelklassen wieder mehr Ruhe einkehrt, gibt es auch dort nur Gewinner. Eine ruhige, sichere und angenehme Schulatmosphäre ist die beste Voraussetzung für gutes Schaffen und Lernen. Dies sollte mit der Einführung von Förderklassen wieder möglich sein.
Es werden ja für die geplanten Kleinklassen Heilpädagoginnen und Klassenassistenten abgezogen, was aber nicht negativ sein muss. Ich selbst schätze es sogar, wenn ich als Lehrer nicht rund um die Uhr weitere Lehrer in der Klasse habe.
Denn oft entstehen dort, wo diese sich aufhalten, kleine «Murmelgruppen», die das Konzentrieren auch beeinträchtigen. Ausserdem sollten ja durch den Wegzug von Schülern in die Förderklassen die Regelklassen etwas kleiner werden.
Fazit: Die EDU bittet Sie, die Förderklassen-Initiative zu unterschreiben und allenfalls weitere Unterschriften zu sammeln. Einer besseren Lernsituation in der Volksschule zuliebe! Damit Kinder und Lehrpersonen in Förderklassen und in den Regelklassen maximal profitieren.

Nur Gewinner


«Diese Initiative ist aus meiner Sicht ein wichtiger erster Schritt zu einer vernünftigen Rückkehr zu Leistungsklassen, in denen die Kinder nach Leistungsfähigkeit gruppiert sind. Lernschwächere Kinder können in Förderklassen besser unterstützt werden und lernstärkere Kinder profitieren in ihrer Leistungsgruppe ebenfalls mehr.»

Markus Wäfler
ehem. EDU-Nationalrat, Steinmaur