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Was die Schweiz trägt

Weiss die breite Bevölkerung noch, was die Schweiz ausmacht? Geht das grundlegende Wissen über die Schweiz verloren, nehmen zwangsläufig der emotionale Bezug zur Schweiz und die nationale Identität ab. Was also trägt die Schweiz?

Ralph Studer, Rechtsanwalt, Journalist Stiftung Zukunft CH

Die direkte Demokratie stellt neben Föderalismus, Neutralität und sprachlich-kultureller Vielfalt die Grundpfeiler der Schweiz dar. Untrennbar mit der Schweiz und ihrem Selbstverständnis sind auch verschiedene Elemente verbunden. Drei bedeutende davon sind die Bundesverfassung mit ihrer Präambel, die Landeshymne und die Schweizer Fahne.

Präambel der Bundesverfassung

1848 wurde in der Schweiz die erste Bundesverfassung beschlossen. Diese legte den Grundstein für den Bundesstaat, welcher den Staatenbund der Kantone ablöste. Mit ihr wurde das neue Parlament – die Bundesversammlung – die «oberste Gewalt des Bundes». Neben der Rechtsgleichheit führte die Verfassung auch wesentliche Grundrechte für die Bürger wie Petitionsrecht, Vereinsfreiheit und Niederlassungsfreiheit ein. War der Bundesstaat 1848 noch eine repräsentative Demokratie, wurde er mit der Einführung des fakultativen Referendums 1874 und der Volksinitiative 1891 zur direkten Demokratie. Seither übt die Bundesversammlung – unter Vorbehalt der Rechte von Volk und Ständen – die oberste Gewalt im Bund aus.

Die heutige Präambel geht auf die Verfassungsänderung des Jahres 1999 zurück. Aus ihr wird deutlich, für welche Werte die Schweiz u.a. steht: Freiheit, Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden. Die Anrufung Gottes verweist auf das christlich-abendländische Fundament der Schweiz.

Die Landeshymne

Die Zeit vor der Gründung des Bundesstaats 1848 zeugte von heftigen Auseinandersetzungen zwischen liberalen und konservativen Kräften. Umso erstaunlicher ist die Entstehung des «Schweizerpsalms». Er ist das Gemeinschaftswerk von zwei grundverschiedenen Männern: Der Zisterziensermönch Alberik Zwyssig komponierte die Melodie, der Zürcher Dichter Leonhard Widmer verfasste den Text. Die verbindende Kraft der Musik hatte bei Widmer und Zwyssig eine historische Dimension: «Sie ermöglicht», so Alt-Bundesrat Ueli Maurer, «den Brückenschlag zwischen reformiert und katholisch, zwischen Stadt und Land, zwischen zwei grundlegend verschiedenen Weltanschauungen.»

Diese bewegte Epoche der Schweizer Geschichte spiegelt der Schweizerpsalm: Er ruft zum Zusammenstehen aller Schweizer auf, zur nationalen Versöhnung und Besinnung auf die freie Heimat. Die Strophen handeln von Werten, die von zeitloser Bedeutung sind: die Heimat mit ihrer landschaftlichen Schönheit, die Gemeinschaft des Volkes, das Vertrauen auf Gott.

Die Schweizer Fahne

Das heute bekannte weisse Kreuz tauchte erstmals 1339 in der Schlacht bei Laupen als gemeinsames Erkennungszeichen der Eidgenossen auf. Dieses geht wohl auf den heiligen Märtyrer Mauritius zurück, der samt seinen «zehntausend Rittern» besonders grosse Verehrung genoss. Ab dem 14. Jahrhundert begleitete das weisse Kreuz die Eidgenossen auf ihren Feldzügen, später auch auf Bannern. 1815 erklärte es die Tagsatzung zum Erkennungszeichen der Eidgenossenschaft.

Dank Guillaume-Henri Dufour bekam die Schweiz 1840 eine einheitliche Truppenfahne mit dem weissen Kreuz auf rotem Hintergrund. 1889 legte der Bundesrat die Form fest; so müssen die vier gleichlangen Arme des Kreuzes einen Sechstel länger als breit sein. Aufgrund ihres militärischen Ursprungs ist die Schweizer Fahne quadratisch.

Diese und viele Symbole mehr zeigen, wie sehr das Christentum Einfluss auf die Geschichte unseres Landes genommen hat und zur segensreichen Grundlage wurde. Diese zu erhalten, ist unser aller Aufgabe.

Mehr dazu im beiliegenden Flyer «Was trägt die Schweiz».

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